Trigeminusneuralgie ist der medizinische Fachbegriff für Nervenschmerzen im Gesicht, im Versorgungsgebiet des fünften Hirnnerven, der Nervus trigeminus. Die paarigen Trigeminusnerven teilen sich jeweils in drei Nervenästen ("Drillingsnerv") und vermittelt hauptsächlich das Berührungsempfinden in einer Gesichtshälfte. Man unterscheidet die sogenannte idiopathische (= ohne erkennbare Ursache) und symptomatische Form der Trigeminusneuralgie. Bei der idiopathischen Trigeminusneuralgie ist die Ursache unbekannt. Man nimmt eine Druckschädigung des Trigemunsnerven durch ein benachbartes Hirngefäß an. Die symptomatische Trigeminusneuralgie kann durch Tumore oder Entzündungen entstehen.
Die Trigeminusneuralgie führt zu heftigsten, anfallsartigen Schmerzen im Gesicht, in einem oder mehreren Regionen des Versorgungsgebietes des Nervus trigeminus. In der Regel ist eine Gesichtsseite betroffen. Die unerträglichen Gesichtsschmerzen bei der Trigeminusneuralgie können anfangs einige Sekunden oder Minuten andauern. Im Verlauf können auch dauerhafte Schmerzen mit unterschiedlicher Intensität entstehen. Bestimmte Tätigkeiten wie Essen, Trinken, Kauen, Niesen, oder einfache Mundöffnung können die Schmerzattacken immer wieder auslösen. Die Schmerzen können auch für einige Monate fehlen. Bei einigen Patienten können Kälte im Winter oder eine Erkältung mit Reizung der Schleimhäute die Trigeminusneuralgie wieder verstärken.
Leider wird immer wieder beobachtet, dass bei einer Trigeminusneuralgie, die atypische Nervenschmerzen im Gesicht verursachen kann, unnötigerweise eine ganze Serie von Zähnen entfernt werden. Die Trigeminusneuralgie verursacht häufig Schmerzen im Bereich des Ober- und Unterkiefers, die als Zahnschmerzen verkannt werden. Die Trigeminusneuralgie wird häufig spät erkannt. Die Patienten haben nicht selten jahrelange Gesichtsschmerzen bis Sie einen Spezialisten aufsuchen und die Diagnose festgestellt wird.
Die Diagnose wird in erster Linie durch eine genaue Anamnese der Gesichtsschmerzen und eine klinische Untersuchung festgestellt. Ergänzend ist eine MRT-Untersuchung mit Darstellung des Hirnnerven und benachbarter Gefäße sinnvoll um einen neurovaskulären Konflikt feststellen zu können. Weiterhin können durch MRT andere Ursachen wir Hirntumore und Entzündungen ausgeschlossen werden.
In erster Linie ist die Therapie konservativ durch geeignete Medikamente. In vielen Fällen können die Medikamente die Schmerzen bei der Trigeminusneuralgie deutlich verbessern. Nach einiger Zeit kann die Wirksamkeit der Medikamente jedoch nachlassen. Eine ständige Betreuung mit Anpassung der Therapie ist erforderlich. Beim Versagen der konservativen und medikamentösen Therapie kann durch eine mikrochirurgische Operation die Trigeminusneuralgie sehr erfolgreich behandelt werden.